RSTX338917 1920px_wm_1Mein Fokus an dieser WM lag voll und ganz auf meinem Einsatz über die Mitteldistanz. Obwohl ich nur ein Rennen gelaufen bin, war die gesamte WM-Woche ein tolles Erlebnis mit vielen Emotionen, genialen Wettkämpfen, massenhaft (Schweizer-) Zuschauern und gar nicht mal so schlechtem Wetter! Mit meinem 13. Rang im Mitteldistanzrennen bin ich zufrieden, auch wenn ich mein Ziel von einem Top 10-Platz knapp verpasst habe!



Bereits eine volle Woche vor meinem Einsatz reisten wir mit dem Team nach Schottland. Ich hatte also noch genügend Zeit für einige OL- und Intervalltrainings. Vier Tage vor der Mitteldistanz startete die WM-Woche mit einer für die Schweizer erfolgreichen Sprintqualifikation. So richtig lanciert wurden die Titelkämpfe aber am Tag darauf mit der Sprintstaffel in Nairn, wo das Schweizer Team aber statt der angepeilten Medaille einen vierten Rang und eine erste bittere Niederlage einstecken musste. Am nächsten Tag zeigten wir aber im Sprintfinal in Forres bereits Aufwärtstrend und es gab die erste Medaille für die Schweiz. Ab da war die Zeit als Zuschauerin für mich vorbei und ich durfte endlich selber ran an die Posten!

WM Schottland_2015_032Die Mitteldistanz war eine grosse Unbekannte. Es gab zwar eine alte Karte des Darnaway Forest, aber trotzdem wusste man bezüglich der Belaufbarkeit und der Vegetation nicht wirklich, was einen erwarten würde. Ich startete deshalb sehr kontrolliert und mit sicheren Routen zu den ersten Posten, was sich als gutes Rezept erwies. Bereits auf den ersten drei Posten holte ich überraschenderweise zwei vor mir gestartete Läuferinnen ein und in der Folge lief ich mit einer der beiden zusammen. Eine nicht optimale Route und ein Postenraumfehler zum vierten Posten kosteten mich etwa 45 Sekunden, danach lief es aber wieder wie am Schnürchen und ich hatte einen Riesenspass, durch dieses abwechslungsreiche und herausfordernde Gelände zu navigieren. Aber nur bis zum Fernsehposten… Den Wechsel vom blitzschnell belaufbaren Buchenwald in einen üblen Kahlschlag fanden meine Beine und mein Kopf nicht so amüsant und ich suchte den wohl einfachsten Posten des ganzen Wettkampfes etwa 40 Sekunden. Eine tolle Sequenz in der TV-Übertragung war mir aber garantiert – auch wenn ich darauf gut hätte verzichten können… Ich fiel mit diesem ärgerlichen Fehler vom 9. auf den 13. Zwischenrang zurück und damit aus den angestrebten Top 10. Bis ins Ziel war es dann aber leider zu wenig weit, um nochmals nach vorne zu laufen und so hatte ich mich in der Endabrechnung mit dem 13. Rang zu begnügen. Trotzdem bin ich mit meinem soliden WM-Einsatz zufrieden, da ich vor einigen Monaten, als es trainingsmässig, mental und auch gesundheitlich nicht rosig lief, ein solches Resultat sicher sofort angenommen hätte! Ich freue mich aber bereits jetzt auf die WM im nächsten Jahr in Schweden, an welcher ich hoffentlich mit einem guten Trainingswinter in den Beinen, physisch und mental voll bereit und in mehr als nur einer Disziplin am Start stehen kann!

RSTX340953 1200px_wmNach meinem Mitteldistanz-Einsatz übte ich mich wieder in der Rolle der Zuschauerin. Und diesbezüglich folgte das absolute Wochenhighlight in der Staffel der Männer! Nach 20 Jahren Durststrecke konnten die Jungs endlich wieder Staffelgold gewinnen! Die Nervosität beim Zuschauen ist mit derjenigen beim Selber-Rennen nicht vergleichbar und die Anspannung, während Chlai auf der Schlussstrecke unterwegs war, war kaum auszuhalten. But they made it – and it was awesome!

Auch bei der abschliessenden Langdistanz - OL vom absolut Feinsten - gab es nochmals eine Medaille für die Schweiz und das Männerteam überzeugt einmal mehr. Wir Frauen konnten leider an der diesjährigen WM keine Medaille ergattern, aber wir werden alle motiviert weiterarbeiten und dann wieder von uns Hören lassen!

RSTX343738 1200px_wmAbschliessend möchte ich mich noch bei allen ganz herzlich fürs Daumendrücken, Viel Glück-Wünschen, Fotografieren und Fanen im Zieleinlauf bedanken! Ihr Schweizer-Fans wart wiedermal mit Abstand die Besten = Lautesten! 

Resultate
Karte mit GPS



Fotos: Rémy Steinegger, Lukas Jenzer