SHD 6608_1Seit fast einem Monat trainiere ich im Engadin für die OL-WM, welche in gut drei Wochen in Schweden stattfinden wird. Die Trainingswochen im Unter- und Oberengadin sind geprägt von OL-Trainings, Lauftrainings auf Berge und rund um die wunderschönen Engadiner Seen oder Einheiten auf dem Bike. Dabei trifft man nicht selten auf Leichtathletik-Stars, die in wenigen Wochen in Rio an der Olympiade am Start stehen werden. Nicht gerade eine Olympiade, dafür aber eine WM im OL-Mutterland Schweden gilt es für uns vorzubereiten.



Pünktlich auf die WM-Selektionsläufe Ende Juni fühlten sich ich und mein Fuss einigermassen bereit, um einen WM-Startplatz kämpfen zu können. Meine grösste und auch fast einzige Chance sah ich in der Mitteldistanz. Mit vier überraschend guten Wettkämpfen konnte ich mir zwischenzeitlich sogar noch Hoffnungen auf zwei WM-Startplätze machen, am Schluss gab es dann aber wie bereits im letzten Jahr bloss die Mitteldistanz. Die Vorfreude auf diesen OL-Leckerbissen ist aber bereits riesig und ich freue mich auf die Möglichkeit, an der WM um einen Diplomplatz kämpfen zu können. 

DSC 1886Zurück in der Schweiz begann sogleich das zweimonatige Training für die WM. Praktisch den gesamten letzten Monat verbrachte ich im Engadin. Zwei Wochen im Unterengadin in Scuol, eineinhalb Wochen im Oberengadin in St. Moritz. Die ersten beiden Wochen standen vor allem im Zeichen der Junioren-Weltmeisterschaften (JWOC), wo ich neben ausgiebigem Training auch einmal hinter die Fassade des Organisators eines OL-Grossanlasses blicken konnte und den Job der Zeremonienmeisterin wahrnehmen durfte.

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Nach den beiden Wochen in Scuol verschoben wir uns 500 Höhenmeter nach oben in Richtung St. Moritz, wo die Swiss Orienteering Week über die Bühne ging. Ich lief nicht alle sieben Etappen, sondern konzentrierte mich auf deren vier. An der Prologetappe konnte ich zudem wiedermal einen Sieg nachhause laufen. Die OL-freie Zeit verbrachte ich mit Lauftrainings, Intervalltrainings, Biketouren oder Einheiten im Kraftraum. Die Trainingsumgebung rund um St. Moritz ist optimal und äusserst motivierend, da man in jedem Training auf viele andere Sportler trifft, die ebenfalls die perfekten St. Moritzer Trainingsbedingungen nutzen. Zwar kann ich lauftempomässig noch nicht ganz mit den schnellen Bahnläufern mithalten, hinsichtlich OL-WM, die glücklicherweise über Stock und Stein führt, bin ich aber sehr zuversichtlich.


Fotos: Lukas Jenzer, Swiss O Week