jan kocbachMit der Jukola und der WM sind die beiden OL-Highlights dieses Sommers für mich bereits Ende Juni vorbei. Beide diese Wettkämpfe waren im 2017 für mich etwas anders als in den vergangenen Jahren. An der Jukola rannte ich zum ersten Mal für meinen Schweizer Club ol norska und an der WM stand zum ersten Mal in meiner fünfjährigen WM-Karriere der Sprint auf dem Programm.


Jukola

Im vergangenen Herbst und Winter trainierte ich fast wöchentlich zusammen mit meinen Klubkollegen der ol norska für unser gemeinsames grosses Ziel diesen Sommer, die Jukola (und für uns Frauen die Venla) in Finnland. Am 17. Juni war es dann so weit und ich freute mich riesig, die Startstrecke für mein Team zu absolvieren. Ich zeigte eine solide Leistung, hatte aber teilweise in den Postenräumen und bei den Gabelungen ein bisschen Mühe, mich ganz auf mich selber zu konzentrieren, was jedoch bei 1400 anderen Läuferinnen die sich gleichzeitig mit dir auf der Startstrecke befinden auch nicht ganz einfach ist. Meine Teamkolleginnen Silje Ekroll Jahren, Simone Niggli und Sabine Hauswirth auf den Strecken zwei bis vier zeigten dann alle hervorragende Leistungen und so konnten wir am Ende als erstes Schweizer Team an einer Venla-Staffel aufs Podest laufen. Hier und hier gibt es noch zwei coole Videos von der Jukola zu sehen. 

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Sprint-SM

Nach einer Woche Tapering mit vielen Intervalltrainings, vielen Aareschwumms und viel Erholung stand als letzter Formtest vor der WM die Sprint-SM in Windisch auf dem Programm. Ich liebäugelte damit, meine Medaille aus dem Vorjahr zu verteidigen, verpasste diese dann aber um mickrige zwei Sekunden. Trotzdem war ich zufrieden mit dem Rennen, denn das technische Gefühl unterwegs und die Beine waren gut.

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WM

Da ich in diesem Jahr zum ersten Mal den WM-Sprint lief, der im Normalfall den Beginn der WM-Woche darstellt, hatte ich nach der Anreise ins estnische Tartu nicht lange Zeit um mich zu langweilen. Und leider auch nicht, um meine irgendwo drei Tage vor der WM aufgelesene Erkältung auszukurieren. Trübsal blasen nützte aber auch nichts, denn die WM ist nun mal dann wenn sie ist. In der Qualifikation am Freitag schlug ich mich wacker und es reichte als Siebte problemlos in den Final. Ich freute mich riesig auf die Herausforderung im Sprint-Final und vor allem auch darüber, dass ich seit dem Weltcup in Finnland meine Form und meine Wettkampfmotivation eindeutig aus dem Keller holen konnte. Mein WM-Sprint war gut, aaaber… Ich sah leider zweimal den gleichen Durchgang für die schnellsten Routen zum 1. und zum 10. Posten nicht und verliere dabei zweimal 20 Sekunden, im Sprint eine kleine Ewigkeit. Rang 16 war das Resultat. Gemischte Gefühle also nach meinem einzigen WM-Einsatz, denn mein Ziel von den Top 10 habe ich wiederum verpasst. Jetzt, mit ein paar Tagen Abstand kann ich aber sagen, dass ich mein Bestes tun will und werde, um nächstes Jahr besser zu sein. Denn an einer WM laufen zu können ist einfach das Grösste!

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Fotos
Jukola: Lars Rönnols, Antti Pitkäjärvi
Sprint-SM: Werner Holer
WM: Jan Kocbach (World of O), Rémy Steinegger, Reigo Teervalt