image1Nach der WM brauchte ich erst einmal eine OL-Pause. Da ich ja bereits im Frühling gemerkt hatte, dass meine OL-Motivation nicht da war, wo ich sie gerne gehabt hätte, konzentrierte ich mich seit der WM auf den Sommer und das physische Training und liess gleichzeitig meiner mentalen Kapazität etwas Zeit für Erholung.

In der Woche nach der WM bot sich – zum ersten Mal seit ich im Jahr 2011 meinen Wohnsitz nach Bern verlegt hatte – die Gelegenheit das Gurtenfestival auf dem Berner Hausberg zu besuchen. So verbrachte ich eine tolle Woche zuhause in Bern mit Freunden und Konzertbesuchen. Als Abwechslung machten wir noch ein paar tolle Dauerläufe in den Bergen, das Highlight war sicherlich derjenige von Flühli via Schrattenfluh ins Kemmeribodenbad.

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image1 6Danach genoss ich weiter den Schweizer Sommer, diesmal aber nicht in Bern, sondern bei einem kleinen Roadtrip durch den Kanton Graubünden. Auf der Hinreise gab es einen saftigen Longrun auf den Oberbauenstock oberhalb des Vierwaldstättersees. Danach verbrachten wir einige Tage in Obersaxen und Arosa und sammelten dabei viele Laufkilometer, Sonnenstrahlen und schöne Aussichten.


image6Für mich ging es dann für eine knappe Woche weiter nach St. Moritz in ein kurzes Höhentrainingslager. Zusammen mit zwei Jungs vom Kader sammelte ich weiterhin viele Laufkilometer und schöne Aussichten, dafür leider aber auch viele Regentropfen anstelle von Sonnenstrahlen.

Nach einem kurzen Tascheaus- und einpacken zuhause in Bern ging die Reise weiter ins schwedische Fjäll, genauer gesagt nach Lövåsen. In einem schicken schwedischen Ferienhaus verbrachten wir einige gemütliche Tage. Ich fand und nahm mir auch wiedermal die Zeit, ein paar Bücher zu verschlingen und mich somit in der Horizontalen optimal vom Motorenblock (fünf intensive Trainingseinheiten in drei Tagen) zu erholen, den ich als Abwechslung in meinen Trainingsplan einbaute, um an den Selektionsläufen für den Weltcup dann voll parat zu sein. Der Abschluss und eigentliche Grund unseres Schwedentrips war schliesslich die Hochzeit von Raffael und Eva in Mora. Es war toll, einmal eine richtige schwedische Hochzeit miterleben zu können.

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Einen Tag nach der Rückkehr aus Schweden standen dann auch schon die Selektionsläufe für den Weltcup in Lettland Ende August an. In Sursee und im Birreggwald bei Luzern hatten wir einen Sprint und eine Mitteldistanz zu absolvieren. Meine Beine hatten erholungstechnisch nach dem Motorenblock gerade noch die Kurve gekriegt und auch technisch lief ich zweimal praktisch fehlerfrei. So gut hatte sich OL schon lange nicht mehr angefühlt! Die Konzentration war vom Start bis ins Ziel da und ich hatte die Energie um zu pushen. Mit zwei dritten Rängen qualifizierte ich mich problemlos fürs Weltcupteam.

Meine Trainingstaktik der letzten Wochen werde ich so auch in den nächsten Wochen fortsetzen. Ich konzentriere mich in erster Linie aufs physische Training, werde aber die beiden Weltcupblöcke in Lettland und in der Schweiz bestreiten, worauf ich mich sehr freue! Gleichzeitig stehen aber vor allem auch Starts an Strassen- und Bergläufen auf dem Programm. Den Münsige-Louf über 5,2 Kilometer habe ich seit letztem Samstag bereits hinter mir, heute Mittwoch steht mit dem Emmenlauf bereits der nächste an, während es am Sonntag am Belchenberglauf dann etwas mehr in die Höhe geht.


Fotos: Øystein Kvaal Østerbø, Rahel Rüedlinger, Florian Schneider