2f96c27b-6806-46b6-8530-fe14d8c5ea35In meiner OL-Saison 2019 habe ich fünf Peaks geplant. Begonnen hat meine Bergtour mit dem ersten Gipfel an den Weltcupläufen in Finnland Anfang Juni. Den zweiten erklomm ich vorletztes Wochenende an den WM-Selektionsläufen in Norwegen. Bald steht mit dem Mehrtagelauf O-Ringen in Schweden die dritte Bergspitze auf dem Programm. Der O-Ringen ist meine Alternativvariante für den ursprünglich anvisierten dritten Peak, der ein Einsatz an der OL-WM hätte sein sollen. Aber wie das so ist in den Bergen, man kann nicht immer alles so genau planen... 


Peak 1 – Weltcup in Finnland:


middle wc_finIch startete miserabel, ohne Energie und mit vielen Fehlern in den Weltcup: eine Mitteldistanz zum Vergessen. Tags darauf beim Jagdstart wurde mit dem Rückstand der Mitteldistanz vom Vortag gestartet, womit ich bereits vor dem Start weg vom Fenster war. Die abschliessende Sprintstaffel im Stadtzentrum von Helsinki vor tosender Zuschauerkulisse war dann aber nochmals eine wahre Freude. Meine Beine hatten das Fliegen nicht verlernt und auch mein Kopf schien eigentlich schon noch zu wissen, wie gut OL machen funktioniert. 


2920a1b0-86bc-4570-afa0-f1bdcafe15c8Peak 2 – WM-Selektionsläufe in Norwegen:

Die Ränge 3 (Langdistanz) und 5 (Mitteldistanz) an den Selektionsläufen waren dieses Jahr leider nicht ausreichend für einen der wenigen WM-Startplätze. Da aufgrund des neuen WM-Formats nur vier Schweizerinnen zu einem WM-Einsatz kommen werden, muss ich mich einmal mehr mit der Rolle der Ersatzläuferin abfinden. Das ist leider nicht wirklich ein Vergnügen, aber was will man machen, wenn die ungünstigen Verhältnisse auf dem Gipfelgrat keine Besteigung zulassen…


Peak 3 – O-Ringen in Schweden (und WM-Ersatz):

Da ich mir mit der WM in Norwegen meinen Plan A abschminken musste, kommt nun mein Plan B zum Zug. Diesen hatte ich mir zum Glück bereits bei der Saisonplanung letzten Winter als Alternative überlegt. So freue ich mich nun auf die sehr gut besetzte Elittour am schwedischen Fünftage-OL «O-Ringen», wo ich die Chance habe, fünf Wettkämpfe innert sechs Tagen in anspruchsvollen schwedischen Wäldern zu bestreiten. Da ich als Ersatzläuferin an der WM einspringen kann, falls sich eine andere Schweizerin verletzt oder krank wird, werde ich im WM-Trainingslager und auch an der WM vor Ort sein. Und ich werde meine Chance packen, wenn sie sich bieten sollte.

Die zwei restlichen Gipfel und weitere erwähnenswerte Dinge:

- Zusammen mit meinen Klubkolleginnen Martina Ruch und Sabine Hauswirth von der «ol norska» gewannen wir bei 36 Grad im Schatten die Goldmedaille an den Staffel-Schweizermeisterschaften.

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-  An der grössten OL-Staffel der Welt – der «Venlojen Viesti» in Finnland – konnte ich als Team-Grosi die Schlussstrecke in unserem (abgesehen von mir) jungen Team der ol norska laufen und eine tolle Zeit in Finnland mit meinem Klub geniessen.
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- Mein dreimonatiges Praktikum am Berner Lindenhofspital ist seit einer knappen Woche abgeschlossen und mein 100%-Arbeitspensum dort wird für die nächsten 1½ Monate gegen ein 100%-Sportlerinnenpensum eingetauscht.

- In den letzten fünf Tagen bin ich über 100 km in den Schweizer Bergen herumgerannt und jeder Meter davon war grossartig.

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- Ich freue mich auf die zwei abschliessenden Peaks in der Herbstsaison: den Heim-Weltcup in der Region Basel Ende September und den Saisonabschluss in China, wo die CISM-Worldgames (Militär-OL-WM) sowie das Weltcupfinale stattfinden werden. Zwei Gipfel auf ganz unterschiedlichen Kontinenten also.


Fotos: Indurance.ch, OLK Argus, helsinkiowcup.fi