Eigentlich sollte dieser Homepagebericht ja so beginnen: Ein sportlich ereignisreiches Jahr ging letzte Woche zu Ende... Aber eben: Da ist ja dieses Virus... Zwar machte und macht Cor*** uns allen – mal mehr, mal weniger – das Leben schwer, ich konnte dem 2020 aber trotz allem viel Positives abgewinnen. Beispielsweise habe ich seit Beginn meiner OL-Karriere – also seit fast 15 Jahren – zum ersten Mal während einer OL-Saison nur zweimal ausländischen Boden betreten und konnte deshalb die Schweiz als mein wunderschönes Zuhause gleich doppelt geniessen!
Während der ganzen Saison blieb ich gesund und von Verletzungen verschont, womit ich qualitativ gut und auch viel trainieren konnte. Die wettkampffreien Wochen(enden) habe ich genutzt, um den Kopf durchzulüften und die vielen Freiräume zu geniessen. Die meiste Trainingszeit verbrachte ich damit, mal vernünftiger und ab und zu auch unvernünftig lange durch die Berge zu rennen. Aus diesem Grund kam ich auf die Idee, diesen Sommer meinen ersten Marathon - den Swiss Alpine Marathon in Davos - zu absolvieren. Es war ein grossartiges Erlebnis, welches ich auf Rang 2 beenden durfte. Im September konnte ich ausserdem das Bachelorstudium zur Ernährungsberaterin abschliessen. Seit November arbeite ich nun im Bereich der Sporternährung in der Sportmedizin im Paraplegikerzentrum in Nottwil.
Trotz der zahlreichen Einschränkungen hatte ich die Möglichkeit, mit dem Nationalkader drei abwechslungsreiche Trainingslager in den Schweizer Bergen (genauer im Engadin, im Saanenland und in der Zentralschweiz) absolvieren zu können. Zudem standen einige nationale Wettkämpfe und Schweizermeisterschaften auf dem angepassten Saisonprogramm. Mit dem Titelgewinn an der Sprint-Staffel-SM mit meinem Team von der ol norska gab es dieses Jahr somit auch noch ein OL-Saisonhighlight zu feiern!
Ein anderes Highlight dieses Jahres war unser Hochzeitsfest am 10. Oktober! Nach 12 gemeinsamen Jahren fanden Matthias und ich, es sei langsam an der Zeit, offiziell "Ja" zueinander zu sagen. Seit unserer Ziviltrauung von Mitte September heisse ich nun also nicht mehr Frau Jenzer, sondern Frau Kyburz. Trotz des Trainings, der Hochzeitsvorbereitungen und dem Abschluss des Studiums blieb während der Saison 2020 viel Zeit, um über meine sportliche Zukunft nachzudenken. Das Corona-Jahr war für mich eine willkommene Verschnaufpause zum richtigen Zeitpunkt. Ich konnte viel Motivation und Energie tanken, welche ich in die nächste (hoffentlich wieder mit internationalen Wettkämpfen bestückte) OL-Saison mitnehmen werde! Ich freue mich auf eine weitere Heim-EM in Neuenburg im Frühling und die WM in Tschechien im Sommer!
Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken, welche mich auch in dieser speziellen Saison unterstützt haben! Alles Gute im 2021 und bleibt gesund! Fotos: Rolf Gemperle, Sam Buchli
